Waffen
Kurzschwert
Eine Klingenwaffe, die zwischen dreißig Zentimetern und einem halben Meter lang ist und vorzugsweise mit einem Schild zusammen genutzt wird. Während der Schild den Feind auf Abstand hält, wird das Kurzschwert zum Stich am Schild vorbei, darunter hindurch oder darüber hinweg angesetzt.
Kurzschwerter haben eine verminderte Reichweite gegenüber Langschwertern (der Name sagt es ja schon) und mehr zum Stoßen als zum Schlagen geeignet. Eine praktische Zweitwaffe, wenn man in dichtem Gedränge oder innerhalb von Gebäuden und Gängen mit größeren Waffen nicht weit genug ausholen kann.
Ein Kurzschwert ist in der Regel einschneidig und besitzt eine annähernd dreieckige Form. Es besitzt keine Parierstange.
Langschwert
Etwa 90 Zentimeter lang, ist das Langschwert eine vielseitige Waffe. Sie dient weniger dem Stoßen und ist eher ein Hiebschwert, das mit genügend Wucht dem Feind den Kopf von den Schultern schlägt. Viele Langschwerter sind zweischneidig, und ein Falchion beispielsweise wird zur Spitze hin gar noch breiter, um die Wucht des Schlages zu erhöhen. Die Spitze selbst ist zumeist abgerundet.
Langschwerter werden zusammen mit Schilden verwendet, können im Gedränge jedoch sperrig wirken.
Schwerter im Allgemeinen sind übrigens recht teuer; gewöhnliche Gefolgsleute verwenden sie nur äußerst selten, weshalb sie gleichsam ein Statussymbol darstellen.
Großschwert
1,5 Meter kann dieser Beidhänder umfassen und wird, dem Namen entsprechend, beidhändig und ohne Schild verwendet. Weite Schwünge und wuchtige Hiebe können selbst hochwertigen Rüstungen äußerst gefährlich werden. Der Griff der Großschwerter ist stark verlängert, und selbst der Schwertknauf kann gefährlich werden, wenn man ihn dem Feind in einer schnellen Bewegung ins Gesicht schlägt. Dazu fasst der Schwertkämpfer mit einer Hand (entweder behandschuht oder äußerst schmerzfrei) an die Klinge selbst und kämpft, wie man sagt, mit „halbem Schwert“.
Söldner, die Großschwerter führen, stellen eine gehobene Klasse dar; die Waffe allein erfordert lange Übung und ist teuer in der Anschaffung, sofern man hochwertiges Eisen haben möchte.
Reiterschwert
Zwei Meter von Eisen und ungeschlagener Länge. Diese Waffe besitzt keine Spitze und wird vom Rücken eines Reittieres aus benutzt, den Feind auf angenehmere Körpergröße zu stutzen. Auf den eigenen Füßen stehend, ist das Reiterschwert viel zu hinderlich. Mit der Geschwindigkeit eines galoppierenden Pferdes geschwungen, entfaltet sich ungeahnte Wucht.
Axt
Ein langer Holzstiel verschafft Reichweite und weites Ausholen, wenn die Gelegenheit besteht. Ein einzelnes Axtblatt kann Rüstungen knacken, wenn es die weicheren Stellen trifft, und ist zugleich leicht genug, die Axt zusammen mit einem Schild zu gebrauchen. Fasst man den Stiel in der Mitte, kann sie auch in großem Gedränge gut zum Austeilen gebraucht werden.
Doppelaxt
Ein doppeltes Axtblatt, schwer und absolut ein grausiger Anblick. Selbst ein Drachenpanzer ist gegen den Schlag dieser Waffe nicht gefeit. Einen Mann spaltet sie vom Haaransatz bis zum Schritt – jedenfalls, wenn dieser Mann lang genug still hält. Die Doppelaxt teilt mächtig aus, doch kann sich der Krieger in der Defensive nicht auf ein Schild, sondern nur eine entsprechend gute Panzerung verlassen.
Speer
Große Reichweite zeichnet den Speer aus. Besonders bei gewöhnlichen Kriegern ist diese Waffe sehr beliebt, denn sie ist günstig herzustellen, kann effektiv mit und ohne Schild eingesetzt werden und wirft Reiter aus dem Sattel. Geschickte Speerträger sind Schwertkämpfern mehr als gewachsen und können besonders effektiv in der Gruppe arbeiten.
Wachen der größeren Städte wie Silbrighort oder Grafenfurt tragen nebst Kurzschwert und Turmschild als Hauptwaffe den Speer, den sie in enger Formation und bei Straßenkämpfen mit tödlicher Präzision einsetzen können.
Auch bei Reitern ist der Speer beliebt.
Schilde
Der hölzerne Rundschild, mit Metallbändern verstärkt und mit einem Schildbuckel ausgestattet, ist die gängigste Form. Er wird am Unterarm festgeschnallt und nicht nur als Deckung, sondern auch als Angriffswaffe eingesetzt – nach einem Rammstoß gerät der Feind oftmals aus dem Gleichgewicht und ist eine leichte Beute für Schwert oder Axt.
In einer Formation schützt sich die erste Reihe mit den Schilden nach vorn hin, während die hinteren Reihen mit ihren Schilden die Köpfe des Vordermannes schützen, der wirksam einen Pfeilregen abhalten kann. Eine solche Formation nennt man Schildburg – die Stadtwachen üben diese Formation mit den viereckigen Turmschilden aus und nennen sie „Schildkröte“. Ganz gleich, wie man sie nennt: Diese Formation kann sich nur gehend vorwärts bewegen und bedarf zur Perfektion einer Menge Disziplin, wie sie die meisten Söldner-Armeen nicht erreichen können.
Die Schildburg ist flexibler als die Schildkröte, denn Rundschilde sind längst nicht so sperrig wie Turmschilde. Treffen zwei Schildburgen aufeinander, siegt meist der, der es schafft, die feindliche Schild-Wand zuerst einzureißen. Kurzschwerter kommen hier besonders gut zum Zuge; mit Äxten kann man sich an den feindlichen Schild einhaken und nach unten ziehen, um so dem Nachbarn eine Chance zum Angriff zu geben.
Bogen
Es wird zwischen Jagdbögen und Kriegsbögen unterschieden. Jagdbögen dürfen als Nebenwaffe geführt werden, Kriegsbögen nur als Hauptwaffe. Die Bögen können aus allen möglichen Materialien bestehen, wie Horn und Knochen oder dem häufigsten Material, Holz. Kriegsbögen werden gar aus zwei verschiedenen Holzarten gefertigt, wobei das Kernholz auf der Innenseite des Bogens benutzt wird und Starrheit verleiht. Das Splintholz an der Außenseite verschafft dagegen Biegsamkeit. Sehnen werden aus Hanfschnüren gefertigt.
Kriegsbögen können im Übrigen länger sein als der Schütze hoch ist.
Pfeile gibt es ebenfalls in zwei Varianten: Da wären die Jagdspitzen mit breitem, dreieckigem Kopf und Widerhaken. Und es gibt Aalspitzen, deren Köpfe wie Nadeln wirken und die Kraft des Schützen auf eine einzige, winzige Stelle konzentrieren. Ein solcher Pfeil durchdringt an einer geeigneten Stelle (möglichst im rechten Winkel auftreffend) sogar eine Eisenrüstung.
Ein meisterhafter Bogenschütze mit einem Kriegsbogen lässt einen Pfeil alle vier Sekunden von der Sehne, und jeder Zug an der Sehne bedeutet für ihn, das Gewicht eines erwachsenen Mannes zu bewegen. Durchdringt ein solcher Pfeil nicht die Rüstung, so ist sein Aufprall dennoch wie ein Hammerschlag.
Rüstungen und Harnische
Rüstungen setzen sich zusammen aus Helm, Halsberge, Brustpanzer/Kettenhemd/Schuppenpanzer, Armschutz, Handschuhen, Beinschutz und Stiefeln. Sie können aus gehärtetem Leder oder Eisen bestehen, schlicht ihre Aufgabe erfüllen oder prächtig und gar künstlerisch gestaltet sein.
Im Allgemeinen trägt jeder Krieger eine Rüstung – in Kämpfen ist es nämlich sehr viel wahrscheinlicher, einige Schläge abzubekommen, als allen ausweichen zu können, so geschickt und schnell man auch durch das fehlende Gewicht sein mag. Man darf sich sicher sein, dass ein gut ausgebildeter Ritter im Vollharnisch eindeutig überlegen ist.
Schwachstellen der Eisenrüstungen sind die Gelenke. Allerdings kann man ihnen natürlich auch durch pures,wildes Draufloshämmern einige Beulen zufügen, was dem in der Rüstung steckenden Kämpfer sicher nicht gut tun wird.
Einfache Söldner tragen in aller Regel gehärtetes Leder, manchmal ein Kettenhemd und Helm.
Garden und Stadtwachen tragen Eisenrüstungen und Visierhelme, Kettenhandschuhe und gepanzerte Stiefel.